Der Gartenhibiskus begeistert mit seinen farbintensiven Blüten von ungefähr Juli bis Ende September. Seine trompetenförmigen Blüten erscheinen je nach Sorte in fast jedem Farbton. Ein regelmässiger Schnitt hält Ihre Pflanze gesund und fördert die Blütenbildung. Die Blüten bilden sich an den neuen Trieben, daher gefährdet ein Rückschnitt die Blütenbildung nicht. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der späte Winter, meist zwischen Ende Februar und Anfang März. Zu diesem Zeitpunkt steht die Pflanze am Beginn ihrer Wachstumsphase, was ideal für den Schnitt ist.
Für einen Rückschnitt am Gartenhibiskus sollten zunächst kranke, beschädigte und abgestorbene Äste entfernt werden. Besonders wichtig ist es, auf nach innen wachsenden Zweigen zu achten, da diese das Wachstum der Pflanze beeinträchtigen können. Auch Konkurrenztriebe an Astgabelungen sollten entfernt werden, um eine ausgewogene Form zu fördern. Die Art und Weise des Schnitts variiert je nach Alter der Pflanze: Bei einem jungen Hibiskus werden die Triebe in der Regel um mindestens die Hälfte eingekürzt, um die Pflanze zu kräftigen und das Wachstum anzuregen. Bei älteren Hibiskus-Sträuchern hingegen wird häufig das Entfernen alter Triebe aus dem Inneren der Pflanze vorgenommen. Dies gewährleistetet eine bessere Belüftung und Lichtdurchlässigkeit, was wiederum zu einem gesünderen Wachstum und einer üppigeren Blüte führt.
Nach dem Schnitt ist eine sorgfältige Nachpflege entscheidend, um die Gesundheit der Pflanze zu fördern und das neue Wachstum zu unterstützen. Bei grösseren Schnittwunden sollte ein Wundverschluss von Capito aufgetragen werden, damit der Gartenhibiskus vor Pilzen und Bakterien geschützt wird. Der Gartenhibiskus sollte ausserdem mit ausreichend Wasser versorgt werden. Dies ist besonders während der Wachstumsphase wichtig, damit der Gartenhibiskus kräftig und gesund nachwachsen kann. Eine regelmässige Kontrolle auf ausreichende Feuchtigkeit und Nährstoffzufuhr trägt wesentlich zu einer erfolgreichen Regeneration und einer prächtigen Blütenpracht bei.
Beerensträucher stellen beim Schneiden spezielle Anforderungen, die sich von anderen Sträuchern unterscheiden. Der richtige Schnittzeitpunkt und die richtige Technik sind entscheidend, um eine reiche Ernte zu erzielen.
Johannisbeersträucher tragen intensiv schmeckende Früchte. Sollten die Sträucher nicht regelmässig geschnitten werden, sinkt der Ertrag und die Qualität der Johannisbeeren leidet. Den ersten Schnitt erhalten die Johannisbeeren direkt nach der Pflanzung. Beim sogenannten Pflanzschnitt werden alle Triebe um ein Drittel gekürzt, sodass der Johannisbeerenstrauch besser anwächst. Bei roten und schwarzen Johannisbeeren sollten direkt nach der Ernte die älteren Triebe (ab 4 Jahren) bis zum Boden entfernt werden.
Bei schwarzen Johannisbeeren werden in den ersten drei Jahren alle Triebe im Frühjahr vor dem Austrieb um etwa ein Drittel über einem gut entwickelten Seitentrieb gekürzt. Ab dem vierten Jahr werden wie bei den roten und weissen Johannisbeeren die älteren Triebe bodennah abgeschnitten.
Für eine erfolgreiche Brombeerkultur ist ein stabiles Drahtspalier von Beginn an unerlässlich. Dieses sollte eine Länge von ungefähr acht Metern aufweisen und mindestens drei horizontale Spanndrähte besitzen. Die optimale Positionierung der Drähte erfolgt in Höhen von 50, 100 und 150 cm über dem Boden, wobei diese an robusten Holzpfählen befestigt werden. Eine besonders praktische Methode ist das separate Anbinden der alten und neuen Triebe an den verschiedenen Spanndrähten. Diese Vorgehensweise bietet mehrere Vorteile:
Diese Spalier- und Bindetechnik ermöglicht nicht nur eine bessere Pflege der Brombeeren, sondern trägt auch zu einer gesteigerten Ertragsleistung und Fruchtqualität bei. Nach der Ernte können die älteren, zweijährigen Triebe geschnitten werden. Es ist jedoch auch möglich, dass Brombeeren mehrjährig fruchten.
Der Rückschnitt von Himbeeren variiert je nach Himbeersorte. Bei Sommerhimbeeren erfolgt der Schnitt nach der Ernte im August, wobei die abgetragenen zweijährigen Triebe bodennah abgeschnitten werden. Im Frühjahr nach dem letzten Frost werden die jungen Triebe ausgelichtet, sodass pro Strauch nur 6-8 kräftige Triebe verbleiben, die eine maximale Höhe von zwei Metern nicht überschreiten. Herbsthimbeeren reifen von August bis Oktober und die Früchte wachsen an den einjährigen Trieben. Sie werden im späten Herbst vor dem Winter nach dem Laubabfall geschnitten. Sogenannte Twotimer-Himbeeren sind eine Kreuzung aus Herbst- und Sommerhimbeeren und tragen sowohl an einjährigen als auch an zweijährigen Trieben Früchte. Geerntet werden diese einmal im Sommer und ein weiteres Mal im Herbst. Im Frühjahr werden bei den Twotimer-Himbeeren alle Triebe, welche Früchte trugen, vollständig bodennah gekürzt.
Stachelbeeren werden im Herbst gepflanzt und im darauffolgenden Frühjahr erfolgt der erste Rückschnitt. In den ersten drei Jahren benötigen frisch gepflanzte Stachelbeeren einen sogenannten Aufbau- oder Erziehungsschnitt. Zunächst werden die vier bis sechs kräftigsten Haupttriebe identifiziert. Bei diesen ausgewählten Trieben wird jeweils das obere Drittel entfernt. Alle anderen Triebe werden vollständig zurückgeschnitten. Dieses Vorgehen wird in den nächsten zwei Jahren wiederholt. Dadurch wird erreicht, dass die Stachelbeere nach dem dritten Jahr eine robuste Struktur aus etwa acht starken Trieben aufweist. Ab dem vierten Jahr ist ein regelmässiger, jährlicher Schnitt wichtig, um die optimale Form und Fruchtbarkeit des Strauches zu erhalten. Es sollte darauf geachtet werden, dass zwischen den Ästen genügend Platz für das Pflücken bleibt, um Verletzungen an den Stacheln zu vermeiden. Diese Methode fördert nicht nur ein ausgewogenes Wachstum, sondern auch eine verbesserte Fruchtqualität und erleichtert die Ernte in den kommenden Jahren.
Sollten die Heidelbeeren nicht regelmässig geschnitten werden, verlieren diese an Ertrag. In den ersten Jahren nach der Pflanzung benötigen Heidelbeeren nur minimale Pflege. Der Fokus liegt auf der Nährstoffversorgung durch zweimalige Düngung pro Jahr. Einmal zu Beginn des Austriebs und erneut im Mai, wenn die ersten Früchte erscheinen. Der ideale Schnittzeitpunkt ist entweder im Spätherbst, wenn die Blätter abgefallen sind oder zwischen Ende Februar und Anfang März, noch bevor die Heidelbeersträucher blühen. Um das Wachstum und die Wurzelbildung in der Anfangsphase zu optimieren, empfiehlt es sich, im ersten Jahr die Blüten und im zweiten Jahr die Früchte zu entfernen. Obwohl dies zunächst einen Ernteverzicht bedeutet, resultiert es in einer kräftigeren und gesünderen Pflanze.
Ab dem dritten oder vierten Jahr beginnt der regelmässige Schnitt. Jährlich werden die ältesten Triebe (älter als 6 Jahre) bodennah entfernt. Schwache, sich kreuzende oder nach innen wachsenden Zweigen werden entfernt. Pro Jahr werden 2-3 der ältesten Triebe durch neue ersetzt. Zu hohe Triebe werden auf etwa 1,5 bis 1,8 Meter eingekürzt.
Für eine erfolgreiche Pflege von Beerensträucher ist der richtige Schnitt und die Düngung entscheidend.
Forsythien, Flieder oder eine Schneebeere sollten direkt nach der Blüte geschnitten werden. Diese Gehölze bilden ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr an den einjährigen Trieben. Ein Schnitt im Winter oder zeitigen Frühjahr würde daher die angelegten Blüten entfernen und die diesjährige Pracht zunichtemachen. Der optimale Zeitpunkt liegt daher zwischen Mai und Juni. Ungefähr ein drittel der ältesten Triebe werden bodennah abgeschnitten, um Platz für neue Jungtriebe zu schaffen. Neu austreibende Zweige werden auf unterschiedliche Höhen gekürzt, um eine kompakte Wuchsform zu fördern. Ein vollständiger Rückschnitt ist bei gesunden Sträuchern allerdings nur alle 2-3 Jahre nötig.
Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt von Sommerblühern wie Schmetterlingsstrauch, Säckelblume, Bartblume, Rispenhortensie und Freilandfuchsien liegt zwischen Ende Februar und Anfang März. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Temperaturen über dem Gefrierpunkt und sind eher milde. Je früher der Schnitt erfolgt, desto schneller treiben die Pflanzen aus. Der Frühjahrschnitt regt das Wachstum des Strauchs an, fördert kräftigere Blüten und sorgt für eine vollere Pflanzenbasis. Ungefähr ein Drittel der Triebe können bodennah entfernt und die verbleibenden Zweige auf unterschiedliche Höhen gekürzt werden.
Eine gut geschliffene und saubere Schere ist für die Gartenarbeit von entscheidender Bedeutung. Sie bietet zahlreiche Vorteile für die Pflanzengesundheit, indem sie die Übertragung von Krankheitserregern wie Pilze, Bakterien und Schädlingen zwischen Pflanzen verhindert und saubere und präzise Schnitte ermöglicht.
Technisch betrachtet verhindern scharfe Klingen Quetschungen bei Pflanzen, verringern den Kraftaufwand beim Schneiden und Verlängern die Lebensdauer der Werkzeuge. Eine regelmässige Reinigung und Schärfung der Schere ist daher nicht nur ein Wartungsakt, sondern ein wichtiger Beitrag zur Pflanzengesundheit.
Grundsätzlich darf eine Hecke von November bis Februar geschnitten werden. Der optimale Zeitpunkt für den Heckenschnitt liegt daher im Frühjahr, kurz bevor die Hecke neue Triebe bildet, dabei sollten die gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden. Leichte Pflegeschnitte dürfen ganzjährig durchgeführt werden. Allerdings sollte sichergestellt werden, dass keine Vögel in der Hecke nisten. Die Hecke sollte oben schmaler geschnitten werden als unten. Diese Schnittform ermöglicht eine bessere Lichtverteilung, reduziert die Schneelast im Winter und verhindert das Verkahlen der unteren Äste. Für einen formvollendeten Schnitt kann entlang der Hecke eine Schnur gespannt werden, welche als Leitfaden dient.
Für den Heckenschnitt eignen sich sowohl Akku- und Benzinbetriebene Heckenscheren als auch elektrische und manuelle Heckenscheren. Das Gerät sollte waagerecht gehalten und die Bewegung aus den Schultern heraus ausgeführt werden. Grundsätzlich gilt, nur so viel schneiden, dass noch grünes Blattwerk sichtbar bleibt. Das Tragen von Schutzausrüstung wie Handschuhen, Schutzbrille, Gehörschutz, Arbeitshosen und Arbeitsschuhen wird beim Schneiden der Hecken empfohlen.
Für einige Sträucher kann ein Herbstschnitt ideal sein, um das Wachstum im kommenden Jahr zu fördern. Andere Sträucher reagieren hingegen auf einen Herbstschnitt mit Frostschäden im Winter oder einer schwächeren Blüte im Frühjahr. Wichtig zu beachten ist, dass nicht alle Sträucher jedes Jahr geschnitten werden müssen. Abgesehen vom richtigen Schnittzeitpunkt gibt es zwei allgemeine Regeln, die beim Schneiden von Sträuchern und Hecken beachtet werden sollten:
1. Der Schnitt sollte vermieden werden, wenn in den nächsten Wochen Frost oder hohe Temperaturen erwartet werden. Hitze kann die frische Schnittstelle austrocknen lassen, während bei Kälte die Schnittstelle nur langsam heilt und brüchig werden kann.
2. Sträucher sollten nicht bei praller Sonne geschnitten werden. Ideal für den Schnitt eines Strauchs oder einer Hecke ist ein bewölkter Tag mit Plusgraden.
Bei der Arbeit mit Sträuchern und Hecken ist die richtige Schutzausrüstung unerlässlich für Sicherheit und Komfort. Robuste Handschuhe schützen die Hände vor Dornen, Splittern und Schnittverletzungen, während eine Schutzbrille die Augen vor herumfliegenden Ästen und Partikeln bewahrt. Für höher gelegene Arbeiten ist eine stabile Leiter unverzichtbar, die sicheren Stand bei der Pflege hoher Sträucher oder Hecken bietet. Spezielle Arbeitshosen mit verstärkten Kniepartien und reissfestem Material schützen die Beine vor Kratzern und Verletzungen. Sicherheitsschuhe mit rutschfesten Sohlen und Zehenschutzkappen runden die Ausrüstung ab, indem sie Stabilität gewährleisten und die Füsse vor herabfallenden Ästen oder scharfen Gegenständen schützen. Diese Kombination aus Schutzkleidung und Hilfsmitteln ermöglicht ein sicheres und effizientes Arbeiten im Garten.