Worauf soll ich bei der Anschaffung einer Katze achten?

    

Eine Katze aus dem Tierheim

Fällt der Entscheid auf diese Variante, wird einer Katze sozusagen ein neues Leben geschenkt. Katzen, die nach einem Todesfall oder einer Scheidung herrenlos geworden sind, sind meist gut erzogen und problemlos zu halten. Auch Rassentiere können sich darunter befinden. Doch jede Katze hat eine Vergangenheit. Am Anfang könnte Ihre Geduld auf Probe gestellt werden. Bei der Anschaffung einer Katze aus dem Tierheim ist es deshalb besonders wichtig, sich umfassend vom Personal beraten zu lassen. 

Eine Katze vom Züchter

Der Vorteil bei der Rassenkatze ist, dass man weiss, wie sie ungefähr aussehen wird. Der Nachteil bei solchen Katzen ist, dass sie oft anfällig auf Erbkrankheiten sind. Auf Extremzüchtungen mit Merkmalen wie extrem verkürztem Gesicht, Haarlosigkeit oder Haarveränderungen sollte daher – auch zum Wohl der Katze – verzichtet werden. 

Vorsicht ist bei Billiganbietern aus dem Internet geboten. Beim Kauf einer Rassenkatze sollte der Züchter besucht werden und eventuell sogar die Zuchttiere beäugt werden. Rassekatzen sollten mit Kaufvertrag, Heimtierpass und Stammbaum sowie geimpft und entwurmt abgegeben werden. Kaufen Sie die Rassenkatze nicht ohne die Papiere.

Eine Katze aus dem Ausland

Hier gilt dasselbe wie bei der Anschaffung einer Katze aus dem Tierheim. Oft ermöglicht man damit der Katze ein neues Leben. Dies kann aber auch schwierig werden, da man die Vorgeschichte nicht kennt. Zudem haben manche Katzen Schwierigkeiten, sich an die neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Wer trotzdem eine Katze aus dem Ausland mitbringt, muss einiges beachten: Für die Einreise in die Schweiz muss jede Katze gegen Tollwut geimpft sein. Kommt das Tier aus einem Tollwutrisikogebiet, muss zusätzlich ein Bluttest von einem EU-anerkannten Labor durchgeführt werden, um die Wirkung der Impfung zu bestätigen. Heimtiere aus EU-Staaten brauchen zudem einen Mikrochip und einen korrekt ausgefüllten EU-Heimtierausweis.

Gut zu wissen

Katzenaugen

Die Augen der Katzen sind der Dunkelheit angepasst. Wie beim Menschen weitet sich die Pupille einerseits bei dunklen Verhältnissen und lässt so mehr Licht herein, andererseits reflektiert das hinter der Netzhaut liegende Tapetum lucidum (dt. leuchtende Tapete) das einfallende Licht und wirft es zurück. So vergrössert sich die Lichtmenge und die Katze findet sich auch in der Nacht gut zurecht. Je nach Krümmung der Augenlinse kann die Katze wahlweise Objekte in der Nähe oder in der Ferne scharf sehen. Für nachtaktive Tiere ist es nicht wichtig, Farben zu sehen. Die Katzenwelt besteht daher aus Pastellfarben in Blau und Grün, Rot sieht eine Katze nicht.

Katzenohren

Katzen nehmen Geräusche mindestens doppelt so gut wahr wie Menschen. Ihr Frequenzbereich liegt zwischen 45 und 60‘000 Hertz (Hz), beim Menschen liegt dieser zwischen 20 und 18‘000 Hz, bei Jugendlichen sogar zwischen 16 und 20‘000 Hz. Dabei kann die Katze ihre Ohren nach links und rechts drehen, und zwar unabhängig voneinander. Das hilft der Katze, ihre Beute akustisch genau zu lokalisieren und –  selbst bei Dunkelheit –  durch einen gezielten Sprung zu fangen. Wie beim Menschen nimmt auch bei Katzen mit zunehmendem Alter die Hörfähigkeit meist ab.

Katzenschnurrhaare

Die Schnurr- bzw. Tasthaare (auch Vibrissen genannt) sind für die Orientierung in der Nacht und für die Jagd unverzichtbar. Sie sind dicker und länger als die übrigen Haare und enthalten wie diese keine Nervenzellen. Sie sind aber in einen speziellen Haarbalg (Follikel) eingebettet, so dass eine Katze selbst feinste Luftwirbel wahrnehmen kann. Eine Katze besitzt zudem Tasthaare am Kinn, über den Augen, an und in den Ohren, an den Gelenken sowie 24 Tasthaare rund um die Nase. Diese sind in vier Reihen angeordnet, die beiden oberen Reihen können sogar unabhängig voneinander bewegt werden. Die Tasthaare geben der Katze zudem unmittelbares Feedback über die oft nicht sichtbare Beute im Maul.

Katzenschwanz

Der Schwanz dient der Katze zum Ausbalancieren. Bei Sprüngen und im Sturz benutzt die Katze ihn, um das Gleichgewicht zu halten und den Körper um die eigene Achse zu drehen. So landet sie praktisch immer wohlbehalten auf ihren vier Beinen – allerdings erst ab einer Fallhöhe von mindestens zwei Metern. Die Katze benutzt ihren Schwanz aber auch zur Kommunikation. Ein erhobener Schwanz bedeutet gute Laune und Zutrauen. Vorsicht aber bei einem buschigen oder peitschendem Schwanz: Das signalisiert Kampfbereitschaft.

Katzenkrallen

Die Katze hat an den Hinterpfoten je vier sowie an den Vorderpfoten je fünf Krallen, wobei die eine Zehe den Boden nicht berührt und nur zum Klettern verwendet wird. Die Krallen der Vorderpfoten können aus- und eingezogen werden. Damit die Krallen scharf bleiben, werden sie regelmässig gewetzt. Die Anschaffung eines Katzenbaums, wo die Katze ihre Krallen nach Lust und Laune wetzen kann, lohnt sich – auch mit Blick auf die Wohnungsmöbel – also doppelt.