Abfluss reinigen: So befreien Sie verstopfte Rohre effektiv

Ein verstopfter Abfluss kommt meist im ungelegensten Moment. Ob in der Küche durch Speisereste oder im Bad durch Haare – wenn das Wasser nicht mehr abläuft, ist schnelles Handeln gefragt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihren Abfluss reinigen, welche Hausmittel wirklich helfen und wann mechanische Helfer wie die Saugglocke zum Einsatz kommen sollten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die wichtigsten Schritte im Überblick 
  2. Einleitung
  3. Anzeichen für eine drohende Verstopfung
  4. Ursachen: Warum Abflüsse verstopfen
  5. Anleitung: Den Abfluss richtig reinigen
  6. Professionelle Hilfe: Wann ist der Fachmann gefragt?
  7. Prävention: So bleibt der Abfluss frei
  8. Tipps für den Alltag
  9. Häufige Fehler bei der Abflussreinigung
  10. Fazit
  11. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Abfluss reinigen”

Die wichtigsten Schritte im Überblick

Bevor wir in die Details gehen, hier die essenziellen Schritte, um einen Abfluss zu entstopfen:

  1. Anzeichen frühzeitig erkennen (Gluckern, langsames Fliessen).
  2. Grobe Rückstände manuell aus dem Abflusssieb entfernen.
  3. Schonende Hausmittel wie Natron und Essig anwenden.
  4. Bei hartnäckigen Blockaden mechanische Hilfsmittel (Pömpel oder Spirale) nutzen.
  5. Siphon bei Bedarf demontieren und von Hand säubern.
  6. Präventive Massnahmen ergreifen, um zukünftige Verstopfungen zu vermeiden.

Einleitung

Ein funktionierendes Abwassersystem im Haus ist eine Selbstverständlichkeit – bis es plötzlich hakt. Wenn der Abfluss verstopft ist, staut sich nicht nur das Wasser, sondern oft verbreiten sich auch unangenehme Gerüche in der Wohnung. Den Abfluss reinigen zu müssen, gehört zwar nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen im Haushalt, ist aber mit dem richtigen Wissen und den passenden Werkzeugen aus der LANDI unkompliziert machbar. In den meisten Fällen lässt sich ein verstopfter Abfluss ohne teuren Sanitärnotdienst wieder Instandsetzen.

Anzeichen für eine drohende Verstopfung

Oft kündigt sich eine Abflussverstopfung schleichend an. Achten Sie auf folgende Signale:

  • Das Wasser fliesst deutlich langsamer ab als gewöhnlich.
  • Es entstehen gluckernde Geräusche im Abflussrohr beim Ablaufen.
  • Ein übler Geruch steigt aus dem Waschbecken oder der Dusche auf.
  • In der Toilettenschüssel steigt der Wasserspiegel nach dem Spülen ungewöhnlich hoch an.

Ursachen: Warum Abflüsse verstopfen

Die Gründe für verstopfte Abflüsse sind vielfältig und hängen stark vom Einsatzort ab:

  • In der Küche: Hier sind es vor allem Speisereste, Fette und Öle. Fett erhärtet im kalten Abflussrohr und bildet zusammen mit anderen Partikeln eine zähe Masse.
  • Im Badezimmer: Haare sind der Hauptfeind. Sie verfangen sich im Siphon und binden Seifenreste sowie Hautschuppen zu festen Pfropfen.
  • Kalk: In Regionen mit hartem Wasser sorgen Kalkablagerungen für raue Innenwände in den Rohren, an denen Schmutz leichter hängen bleibt.

Anleitung: Den Abfluss richtig reinigen

Wenn der Ablauf verstopft ist, sollten Sie strukturiert vorgehen. Beginnen Sie immer mit der schonendsten Methode, bevor Sie zu aggressiveren Mitteln greifen.

Hausmittel: Die ökologische Alternative

Viele Menschen unterschätzen die Kraft von Hausmitteln. Sie sind oft ausreichend, um leichte Verstopfungen zu lösen, ohne die Umwelt oder die Rohre zu belasten.

  • Natron und Essig: Geben Sie vier bis fünf Esslöffel Natron (oder Backpulver) direkt in den Abfluss. Giessen Sie sofort eine Tasse Essig hinterher. Es entsteht eine sprudelnde Reaktion (Kohlendioxid), die Ablagerungen mechanisch lockert. Nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten mit reichlich warmem Wasser nachspülen.
  • Waschsoda: Auch Soda ist ein hervorragender Fettlöser. In heissem Wasser aufgelöst, hilft es besonders gut in der Küche, um den Abfluss zu reinigen.
  • Kochendes Wasser: Manchmal hilft es schon, regelmässig einen Liter kochendes Wasser in den Abfluss zu giessen, um frische Fettablagerungen zu schmelzen.

Mechanische Helfer: Druck und Bewegung

Wenn Chemie oder Hausmittel nicht ausreichen, hilft mechanische Kraft, um den Abfluss zu entstopfen.

  • Saugglocke (Pömpel): Der Klassiker. Setzen Sie den Pümpel so auf, dass der Kelch den Abfluss komplett umschliesst. Füllen Sie das Becken mit etwas Wasser, bis der Gummirand bedeckt ist. Durch schnelles Auf- und Abbewegen entsteht ein Unterdruck, der die Blockade lockert.
  • Rohrspirale: Bei tiefer sitzenden Blockaden im Abflussrohr hilft eine Reinigungsspirale. Diese wird vorsichtig in das Rohr eingeführt, bis man auf den Widerstand trifft. Durch Drehen der Kurbel arbeitet sich die Rohrspirale in die Verstopfung und lockert diese auf.

Chemische Abflussreiniger: Wenn nichts mehr geht

Chemische Abflussreiniger oder ein spezieller Rohrreiniger aus dem Handel sind sehr effektiv gegen organische Blockaden wie Haare.

  • Achten Sie penibel auf die Sicherheitshinweise der chemischen Abflussreiniger.
  • Verwenden Sie Handschuhe und schützen Sie Ihre Augen.
  • Ein chemischer Rohrreiniger kann bei Überdosierung Hitze entwickeln, die Kunststoffrohre verformen könnte. Halten Sie sich strikt an die Anleitung. 

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Siphon abnehmen: Die gründliche Reinigung

Wenn keine Methode hilft, müssen Sie das Knie-Rohr unter dem Waschbecken, den Siphon, entfernen.

  • Stellen Sie einen Eimer unter das Rohr.
  • Lösen Sie die Überwurfmuttern (evtl. mit einer Rohrzange, nutzen Sie einen Lappen zum Schutz der Armaturen).
  • Reinigen Sie das entnommene Teil gründlich mit einer Bürste und warmem Wasser.
  • Prüfen Sie bei dieser Gelegenheit auch die Dichtungen.

Reinigung nach Einsatzort

  • Küche: Fokus auf Fettlösung. Regelmässiges Spülen mit heissem Wasser beugt vor.
  • Bad (Dusche/Wanne): Fokus auf Haarentfernung. Hier ist oft eine Reinigungsspirale oder eine Pinzette nötig.
  • WC: Hier niemals Chemie im Übermass nutzen, sondern primär mit dem Pömpel arbeiten.

Professionelle Hilfe: Wann ist der Fachmann gefragt?

Sollten Sie trotz aller Bemühungen den Ablauf entstopfen nicht schaffen oder kommt das Wasser in anderen Räumen hoch, liegt das Problem tiefer im Fallrohr. Hier hilft nur noch eine professionelle Rohrreinigung.

Prävention: So bleibt der Abfluss frei

Vorsorge ist besser, als den Abfluss reinigen zu müssen.

  • Nutzen Sie immer Abflusssiebe, um Haare und Speisereste abzufangen.
  • Entsorgen Sie Speisefette niemals im Spülbecken, sondern im Hausmüll.
  • Spülen Sie regelmässig mit heissem Wasser nach.

Tipps für den Alltag

  • Einmal pro Woche eine Kanne heisses Wasser in jeden Wasserhahn-Ablauf giessen.
  • Verwenden Sie weniger flüssige Seife, da diese oft Rückstände bildet.
  • Kaffeesatz gehört nicht in den Abfluss (er wirkt wie Schmirgelpapier und verhärtet mit Fett zu "Beton").

Häufige Fehler bei der Abflussreinigung

  • Zu viel Chemie: Kann Rohre beschädigen und die Umwelt belasten.
  • Gewalt: Zu starkes Stochern mit harten Gegenständen kann das Rohr durchlöchern.
  • Kombination von Mitteln: Mischen Sie niemals verschiedene chemische Reiniger, da giftige Gase (Chlor) entstehen können.

Fazit

Einen Abfluss reinigen zu müssen, ist keine Hexerei. Mit einfachen Mitteln wie Natron, einem Pömpel oder der richtigen Rohrspirale lassen sich die meisten Verstopfungen schnell beheben. Regelmässige Pflege und der Einsatz von Abflusssieben sparen langfristig Zeit und Geld.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Abfluss reinigen”

Wichtig ist primär die Materialverträglichkeit. Kunststoffrohre sind hitzeempfindlich, während alte Metallrohre durch starke Säuren korrodieren können. Tragen Sie bei der Verwendung von Reinigungsmitteln immer Schutzhandschuhe.

Gegen Fett und leichte Verstopfungen sind Hausmittel sehr effektiv. Bei massiven Haarballen stossen sie jedoch oft an ihre Grenzen, hier hilft überwiegend nur mechanisches Gerät.

In den haushaltsüblichen Mengen sind sie für die Rohre ungefährlich. Die chemische Reaktion setzt jedoch CO₂ frei, daher sollte man nicht direkt über dem Abfluss stehen, um die Gase nicht einzuatmen.

Unangenehme Gerüche entstehen vorwiegend durch Bakterien in Ablagerungen. Hier hilft eine Spülung mit Waschsoda oder eine Reinigung des Siphons. Auch das regelmässige Nachspülen mit Wasser verhindert, dass der Geruchsverschluss austrocknet.

Mechanische Methoden lassen sich gut mit Hausmitteln kombinieren. Vorsicht ist jedoch bei chemischen Rohrreinigern geboten: Diese sollten niemals untereinander oder unmittelbar nach einer Säure-Base-Behandlung (Essig/Natron) angewendet werden.

Direkt nicht, aber stehendes Wasser und faulende Essensreste sind ein Nährboden für Keime und können Schimmelbildung fördern. Ein unangenehmer Geruch mindert zudem die Wohnqualität erheblich.

Ja, hier hat man es oft mit Erde, Sand oder Laub zu tun. Hier sind Hausmittel wirkungslos; meist muss eine Hochdruckspülung oder eine starke Reinigungsspirale eingesetzt werden.

Eine einfache Reinigung mit Hausmitteln dauert inklusive Einwirkzeit etwa 20 bis 30 Minuten. Das mechanische Abflussentstopfen mit einem Pömpel dauert oft nur wenige Minuten.