Die richtige Luftfeuchtigkeit in der Wohnung: Ein umfassender Ratgeber für Ihr optimales Raumklima 

Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist ein oft unterschätzter Faktor für Gesundheit und Bausubstanz. Zu viel Feuchtigkeit fördert Schimmelbildung und Schäden, zu wenig beeinträchtigt Ihre Schleimhäute und Ihr Wohlbefinden. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, wie Sie mit einfachen Massnahmen die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % dauerhaft sicherstellen und so ein angenehmes Raumklima in Ihren Wohnräumen schaffen. Die richtige Luftfeuchtigkeit ist Ihr Schlüssel zu einem gesunden Zuhause. 

Inhaltsverzeichnis

1. Die wichtigsten Schritte: So optimieren Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung
2. Einleitung
3. Grundlagen
4. Anleitung zur Steuerung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
5. Geräte zur Optimierung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
6. Praktische Tipps für eine ideale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
7. Häufige Fehler bei der Steuerung der Luftfeuchtigkeit
8. Fazit
9. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Luftfeuchtigkeit in der Wohnung”

Die wichtigsten Schritte: So optimieren Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung

1. Messen: Nutzen Sie ein Hygrometer (Ziel: 40 % – 60 % relative Luftfeuchtigkeit).
2. Lüften: Wenden Sie Stosslüften an, um feuchte Luft schnell durch frische Luft zu ersetzen. Kippen Sie Fenster nicht.
3. Heizen: Sorgen Sie für eine richtige Temperatur (mindestens 16 Grad Celsius).
4. Anpassen: Nutzen Sie Luftentfeuchter bei hoher Luftfeuchtigkeit oder Luftbefeuchter bei trockener Luft.

Einleitung

Das Wohlbefinden in der eigenen Wohnung hängt massgeblich von der Luftfeuchtigkeit ab. Sie ist ein entscheidender Faktor, der nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die Bausubstanz unseres Zuhauses beeinflusst. Eine ideale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu gewährleisten, ist der Schlüssel zu einem angenehmen Raumklima und zur Vermeidung von Schäden wie Schimmel. Oftmals wird die Bedeutung der Luftfeuchtigkeit unterschätzt, dabei ist sie ein dynamischer Wert, der sich ständig ändert – beeinflusst durch unser Lüftungsverhalten, die Aussentemperaturen und alltägliche Aktivitäten. Unser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie die optimale Luftfeuchtigkeit erreichen, messen und dauerhaft halten können, um Ihr Zuhause gesund und wohnlich zu gestalten.

Grundlagen

Um die Luftfeuchtigkeit effektiv in Ihrer Wohnung zu steuern, ist es wichtig, die physikalischen Prozesse dahinter zu verstehen.

Definitionen

Die Luftfeuchtigkeit beschreibt den Anteil an Wasserdampf in der Raumluft. Man unterscheidet hierbei grundsätzlich zwei Messgrössen:
 
  • Absolute Luftfeuchtigkeit: Dieser Wert gibt an, wie viel Gramm Wasserdampf sich tatsächlich in einem bestimmten Volumen Luft befinden. Er wird typischerweise in Gramm pro Kubikmeter Luft (g/m³) ausgedrückt. Die absolute Luftfeuchtigkeit ist direkt an die Lufttemperatur gekoppelt, da warme Luft deutlich mehr Feuchtigkeit speichern kann als kalte Luft.
  • Relative Luftfeuchtigkeit: Dieser Wert ist für unser Empfinden und die Schimmelbildung in der Wohnung viel wichtiger. Er beschreibt das Verhältnis der tatsächlich vorhandenen Menge an Wasserdampf zur maximalen Luftfeuchtigkeit bei der gegebenen Temperatur. Er wird in Prozent angegeben. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit 100 % erreicht, ist die Luft gesättigt und kann keinen weiteren Wasserdampf aufnehmen – es kommt zur Kondensation und zur Bildung von Kondenswasser.

Optimale Luftfeuchtigkeit

Das Ziel ist die richtige Luftfeuchtigkeit für ein optimales Raumklima. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt in den meisten Wohnräumen in der Schweiz typischerweise zwischen 40 % und 60 % relativer Luftfeuchtigkeit.
 
  • Im Winter: Aufgrund der niedrigeren Aussentemperaturen und der damit verbundenen geringeren Speicherkapazität der Aussenluft ist eine optimale Luftfeuchtigkeit von 40 % bis 50 % oft realistischer und erstrebenswert.
  • Im Sommer: Hier kann die relative Luftfeuchtigkeit auch höher liegen (bis zu 60 %), solange die Temperatur nicht zu hoch ist und der Luftaustausch gewährleistet ist.
Die Einhaltung dieser Werte ist essenziell, um das Risiko einer Schimmelbildung zu minimieren und gleichzeitig die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen. Ein dauerhaft optimales Raumklima ist das Resultat der richtigen Luftfeuchtigkeit, kombiniert mit der richtigen Temperatur. Wir streben damit die optimale Raumfeuchtigkeit an.

Funktionsweise der Luftfeuchtigkeit

Wie entsteht und bewegt sich die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?

Täglich produzieren wir in unserer Wohnung durch Kochen, Duschen, Atmen, Schwitzen und das Trocknen von Wäsche grosse Mengen an Wasserdampf. Dieser Wasserdampf verteilt sich in der Umgebungsluft. Wenn diese warme Luft auf eine kältere Oberfläche trifft, wie Fenster oder wenig isolierte Aussenwände, kühlt sie ab. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit halten kann, kondensiert der überschüssige Wasserdampf zu flüssigem Kondenswasser. Dieser Prozess wird Kondensation genannt und ist die Hauptursache für Feuchteschäden und die Schimmelbildung in Wohnungen.
 
Ursachen ungünstiger Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann aus verschiedenen Gründen zu hoch oder zu tief sein.
 
Ursachen für zu hohe Luftfeuchtigkeit
  • Mangelndes Lüftungsverhalten: Das Ausbleiben von regelmässigen Lüften verhindert den notwendigen Luftaustausch, sodass die feuchte Innenluft nicht durch frische Luft von aussen ersetzt wird.
  • Wäschetrocknung in der Wohnung: Das Trocknen von Wäsche setzt grosse Mengen Wasserdampf in die Raumluft frei.
  • Kochen ohne Dunstabzugshaube: Beim Kochen ohne funktionierende Dunstabzugshaube kann sich die erhöhte Luftfeuchtigkeit schnell im gesamten Wohnraum verteilen.
  • Bauliche Mängel: Undichte Dächer, Risse in der Bausubstanz oder defekte Wasserleitungen führen zu permanentem Feuchtigkeitseintrag.
  • Wärmebrücken: Ungenügend gedämmte Aussenwände führen zu kalten Oberflächen, die wiederum zu Kondensation und damit zu lokal hoher Luftfeuchtigkeit führen.
Ursachen für zu niedrige Luftfeuchtigkeit
 
  • Übermässiges Heizen im Winter:  Extremes Heizen in Kombination mit schlechter Raumlüftung führt dazu, dass die kalte Aussenluft, die ins Innere gelangt und erwärmt wird, einen sehr niedrigen relativen Feuchtigkeitswert aufweist. Dies resultiert in trockener Raumluft.
  • Moderne, dichte Gebäudehülle:  Hervorragend isolierte, moderne Wohnungen oder Minergie-Bauten können oft so dicht sein, dass ohne eine kontrollierte Lüftungsanlage oder manuelle Raumlüftung die Feuchtigkeit im Winter zu stark absinkt.

Anzeichen ungünstiger Luftfeuchtigkeit

Bevor es zu sichtbaren Schäden kommt, gibt es klare Indikatoren für eine nicht optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung:

Für zu hohe Luftfeuchtigkeit:

  • Beschlagene oder nasse Fensterscheiben, besonders morgens oder nach dem Kochen/Duschen (Kondenswasser).
  • Ein muffiger, erdiger Geruch, oft ein Vorbote der Schimmelbildung.
  • Dunkle Flecken oder Stockflecken an Wänden, besonders hinter Möbeln oder an kalten Aussenwänden.
  • Aufgequollenes Holz an Fenstern oder Türen.
  • Für zu niedrige Luftfeuchtigkeit:
  • Juckreiz oder Brennen der Schleimhäute in Augen, Nase und Rachen.
  • Hustenreiz und eine höhere Anfälligkeit für Erkältungen.
  • Trockene Haut und spröde Lippen.
  • Elektrisch aufgeladenes Haar oder Kleidung.
  • Risse im Holzmobiliar, Parkettböden oder an Musikinstrumenten.

Folgen ungünstiger Luftfeuchtigkeit

Die Folgen ungünstiger Luftfeuchtigkeit können sowohl die Bewohner als auch die Bausubstanz massiv beeinträchtigen.
Gesundheitliche Risiken:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit: Die primäre Gefahr ist die Schimmelbildung. Die Sporen von Schimmelpilzen (Schimmelsporen) können Allergien, Asthma und andere Atemwegserkrankungen auslösen oder verschlimmern. Auch die Vermehrung von Milben wird durch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit begünstigt.
  • Niedrige Luftfeuchtigkeit: Trockene Luft reizt die Schleimhäute, schwächt die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers und kann zu chronischen Atemwegsbeschwerden führen.

Schäden an der Bausubstanz:

  • Anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit führt zu Schäden an der Bausubstanz, zur Zersetzung von Tapeten, Putz und Holz sowie zu steigenden Reparaturkosten.
  • Steigende Heizkosten: Eine feuchte Luft erfordert mehr Energie zum Aufheizen. Paradoxerweise kann das Problem der Feuchtigkeit die Heizkosten in die Höhe treiben.

Saisonale Entwicklung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung unterliegt einem deutlichen saisonalen Zyklus, beeinflusst durch die Aussentemperaturen.

Winter: Im Winter ist die Aussenluft kalt und kann daher nur wenig Wasserdampf aufnehmen. Wenn diese kalte Luft in die Wohnung gelangt und auf die richtige Temperatur erwärmt wird, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit stark ab, was zu trockener Raumluft führt. Gleichzeitig steigt das Risiko der Kondensation an kalten Stellen (Fenster, Aussenwände) durch das Missverhältnis von warmer Innenluft und kalten Oberflächen, was lokale Schimmelbildung begünstigt.

Sommer: Im Sommer ist die Aussenluft wärmer und oft sehr feucht. Durch regelmässiges Lüften kann die relative Luftfeuchtigkeit in der Wohnung stark ansteigen. Hier ist es wichtig, dass der Luftaustausch zu kühleren Tageszeiten stattfindet, um die Wohnung nicht unnötig mit warmer, feuchter Aussenluft zu belasten.

Anleitung zur Steuerung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung
Messung der Luftfeuchtigkeit

Bevor Sie Massnahmen zur Anpassung ergreifen, müssen Sie wissen, wie es um Ihre Raumfeuchte bestellt ist.

  • Das Hygrometer: Das wichtigste Werkzeug ist das Hygrometer. Achten Sie beim Kauf auf ein qualitativ hochwertiges Gerät, idealerweise ein digitales Hygrometer. Moderne Hygrometer zeigen oft auch die Temperatur an. In unserem Online Shop oder LANDI Laden finden Sie Hygrometer oder Geräte mit entsprechenden Funktionen.
  • Platzierung der Hygrometer: Platzieren Sie die Hygrometer mittig im Wohnraum, nicht direkt neben Fenstern, Heizkörpern oder Aussenwänden, da diese Orte die Messung verfälschen würden. Ein Hygrometer sollte an einem repräsentativen Ort in den Innenräumen hängen.

Anpassung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

Die Anpassung erfolgt hauptsächlich über das richtige Lüften und gegebenenfalls den Einsatz von Geräten. So sorgen Sie für die ideale Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung:

Massnahmen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit

Wenn die relative Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung dauerhaft über 60 % liegt, sind folgende Schritte essenziell:
 
  • Stosslüften: Führen Sie mehrmals täglich einen kurzen, intensiven Luftaustausch durch. Öffnen Sie Fenster und Türen für 5 bis 10 Minuten vollständig (Querlüften), um die gesamte feuchte Luft durch frische Luft zu ersetzen. Dies ist effektiver, als die Fenster über Stunden gekippt zu lassen, da beim Kippen die Aussenwände auskühlen und die Kondensation nur noch verstärkt wird.
  • Nutzung der Dunstabzugshaube: Verwenden Sie die Dunstabzugshaube beim Kochen konsequent. Halten Sie die Küchentür geschlossen, damit sich der Wasserdampf nicht in den anderen Wohnräumen verteilt.
  • Einsatz eines Luftentfeuchters: Bei starker erhöhter Luftfeuchtigkeit, etwa nach einem Wasserschaden oder in wenig beheizten Räumen, kann ein Luftentfeuchter sinnvoll sein, um die Raumfeuchte aktiv zu senken.

Massnahmen bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit

Wenn die relative Luftfeuchtigkeit unter 40 % liegt, was häufig in der Heizperiode vorkommt:

  • Einsatz eines Luftbefeuchters: Ein Luftbefeuchter ist die effektivste Methode, um die trockene Raumluft mit Wasserdampf anzureichern und die ideale Luftfeuchtigkeit wiederherzustellen. Achten Sie auf die Hygiene des Gerätes.
  • Zimmerpflanzen: Viele Zimmerpflanzen geben über ihre Blätter Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab und tragen so zur Luftbefeuchtung und zur Verbesserung der Luftqualität bei.
  • Zimmerbrunnen und Aquarien: Auch ein Zimmerbrunnen oder offene Aquarien können über die Verdunstung zu einer leichten Erhöhung der Raumfeuchte beitragen.

Anpassung nach Jahreszeit und Gebäudeeigenschaften

  • Nach Jahreszeit: Im Winter muss der Luftaustausch kurz und intensiv sein, um die Aussentemperaturen nicht zu lange auf die Aussenwände einwirken zu lassen. Im Sommer kann länger gelüftet werden, idealerweise in den kühlen Morgen- und Abendstunden. Das Ziel ist immer die richtige Luftfeuchtigkeit.
  • Gebäudeeigenschaften: In älteren, weniger gedämmten Gebäuden ist die natürliche Luftzirkulation oft höher, was das Problem der hohen Luftfeuchtigkeit mindern kann. In modernen, dichten Neubauten ist ein bewusstes Lüftungsverhalten oder eine mechanische Lüftungsanlage zwingend erforderlich, um ein optimales Raumklima zu gewährleisten. Die Beachtung der individuellen Bausubstanz Ihrer Wohnung ist entscheidend für die richtige Luftfeuchtigkeit.

Professionelle Hilfe

Bei hartnäckigen Problemen wie anhaltender Schimmelbildung oder bei der Vermutung baulicher Mängel, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden. Ein Bausachverständiger kann die Ursache der erhöhten Luftfeuchtigkeit genau bestimmen und die maximale Luftfeuchtigkeit für kritische Stellen berechnen.

Geräte zur Optimierung der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

Es gibt eine Reihe von Geräten, die sich zur Steuerung des Raumklimas anbieten.

  • Hygrometer: Unabdingbar für die Messung der relativen Luftfeuchtigkeit. Digitale Hygrometer sind präzise und einfach abzulesen.
  • Luftentfeuchter: Entziehen der Raumluft aktiv Wasserdampf durch Kondensation oder Absorption. Nützlich in Kellerbereichen oder bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Luftbefeuchter: Führt der Umgebungsluft Feuchtigkeit zu. Es gibt Verdampfer (erhitzen Wasser), Verdunster (lassen Wasser kalt verdunsten) und Zerstäuber (erzeugen feinen Nebel). Das Ziel ist eine optimale Raumfeuchtigkeit.
  • Lüftungsanlagen: Kontrollieren den Luftaustausch und die Raumlüftung in der Wohnung automatisch und energiesparend.

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Praktische Tipps für eine ideale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung


1. Möbelrücken: Halten Sie einen Abstand von 5 bis 10 cm zwischen grossen Möbelstücken (Schränke, Sofas) und kalten Aussenwänden, um die Luftzirkulation zu gewährleisten und Kondenswasser sowie Schimmelbildung vorzubeugen.
2. Richtiges Heizen: Die richtige Temperatur in der Wohnung ist die Basis. Heizen Sie alle Wohnräume auf eine Grundtemperatur von mindestens 16 Grad Celsius. Unbeheizte Zimmer sollten nicht wärmer gelüftet werden, um das Problem der niedrigen Luftfeuchtigkeit zu vermeiden.
3. Feuchtraumlüften: In Bad und Küche muss nach dem Duschen oder Kochen sofort per Stosslüften ein Luftaustausch erfolgen, um die gesamte feuchte Luft direkt zu entfernen.
4. Wäsche vorsichtig trocknen: Falls Sie Wäsche in der Wohnung trocknen müssen, tun Sie dies mit weit geöffnetem Fenster oder in einem Raum mit einem Luftentfeuchter und geschlossener Tür, um die erhöhte Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.

Häufige Fehler bei der Steuerung der Luftfeuchtigkeit

  • Fenster dauerhaft kippen: Gekippte Fenster kühlen die Aussenwand rund um das Fenster aus. Das Resultat ist, dass noch mehr Kondenswasser entsteht und sich die Heizkosten unnötig erhöhen. Stosslüften ist die bessere Wahl, um das richtige Lüften zu praktizieren.
  • Hygrometer falsch platzieren: Eine Messung direkt am Heizkörper liefert eine zu tiefe relative Luftfeuchtigkeit, während eine Messung am Fenster eine zu hohe anzeigt. Der Wert der Raumfeuchtigkeit wird dadurch verfälscht.
  • Falsche Reaktion auf trockene Luft: Wird trockene Luft ausschliesslich durch mehr Befeuchtung bekämpft, ohne das Lüftungsverhalten zu prüfen, kann in den Wänden trotzdem Kondensation stattfinden.

Fazit

Die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit in der Wohnung ist ein fortlaufender Prozess, der massgeblich zur Erreichung eines optimalen Raumklimas beiträgt. Durch richtiges Lüften (Stosslüften), die Überwachung mit einem Hygrometer und gegebenenfalls den Einsatz gezielter Geräte wie Luftbefeuchter oder Luftentfeuchter können Sie ein optimales Raumklima schaffen und Ihre Wohnung langfristig vor Schäden schützen. Die richtige Luftfeuchtigkeit ist der Schlüssel zu Gesundheit, Wohlbefinden und dem Erhalt der Bausubstanz.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Luftfeuchtigkeit in der Wohnung”

Die Schimmelbildung beginnt oft schon bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 70 % an den Oberflächen der Aussenwände oder Möbeln. Kritisch sind insbesondere dauerhaft über 80 % relative Luftfeuchtigkeit an diesen kälteren Oberflächen. Dabei spielt die Temperatur der Oberfläche eine grössere Rolle als die Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft im Raum. Je kälter eine Oberfläche ist, desto schneller erreicht der Wasserdampf dort den Taupunkt.

Grundsätzlich sollte man lüften, wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Wohnraum über 60 % steigt, oder wenn die Luftqualität spürbar abnimmt (verbrauchte oder feuchte Luft). Im Winter lüftet man am besten, wenn die absolute Luftfeuchtigkeit der Aussenluft tiefer ist als im Innenraum, was praktisch immer der Fall ist. Das Ziel des Luftaustausches ist die Senkung der Raumfeuchte und die Zufuhr von frischer Luft.

Für einen gesunden und erholsamen Schlaf wird eine ideale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 % empfohlen. Eine niedrige Luftfeuchtigkeit kann die Schleimhaut austrocknen und zu Schnarchen führen, während eine erhöhte Luftfeuchtigkeit das Gefühl von stickiger, schwerer Luft vermittelt.

Ja. Obwohl die relative Luftfeuchtigkeit im Zentrum des Wohnraumes beispielsweise bei scheinbar unbedenklichen 50 % liegt, kann sich an einer schlecht isolierten Stelle (Aussenwand oder Wärmebrücke) die Oberflächentemperatur stark absenken. Trifft die warme Luft, die leicht feucht ist, auf diese kalte Stelle, kühlt sie ab, die maximale Luftfeuchtigkeit wird unterschritten und Kondensation setzt ein. Lokal steigt die Feuchtigkeit an der Wandoberfläche auf 80 % oder mehr, was zur Schimmelbildung führt.

Einige moderne Smartphones haben Sensoren, die rudimentäre Messungen zulassen. Allerdings sind diese oft ungenau und nicht zur dauerhaften Überwachung geeignet. Für eine zuverlässige Messung des Raumklimas in Ihrer Wohnung ist ein dediziertes Hygrometer (oder mehrere Hygrometer) zwingend notwendig.

Das Trocknen von Wäsche in der Wohnung setzt grosse Mengen Wasserdampf frei und kann die relative Luftfeuchtigkeit massiv erhöhen. Dies ist besonders problematisch im Winter, da die zusätzliche Feuchtigkeit an den kalten Aussenwänden zu Kondensation und folglich zur Schimmelbildung führen kann. Wenn es unvermeidbar ist, sollte der Raum gut beheizt, die Tür geschlossen und mit einem Luftentfeuchter oder durch konsequentes, regelmässiges Lüften gearbeitet werden. Es wird generell als besser betrachtet, die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung nicht unnötig zu erhöhen.